Fallera Verwandlung nach der Geschichte der Fallas hier nun die Verwandlung vom Mädchen zur Fallera so geht es Schritt für Schritt:
Fallera – zuerst die Frisur :
Vielleicht konnte man früher die Frisur einer Fallera aus den eigenen langen Haaren der Falla-Schönheiten flechten, heutzutage kommt man ohne fertig geflochtene Haarteile nicht mehr aus. Diese Haarteile sind aus natürlichen Haar hergestellt. Daher rührt auch der Preis ab rund 300 € für die beiden seitlichen Haarrollen und dem Teil am Hinterkopf.
Alle Falleras kaufen heute die seitlichen Teile, am Hinterkopf kann man bei ausreichender Haarlänge alles aus Eigenhaar flechten oder aber c. 6 – 8 lange Haarsträhnen kaufen. Wenn man Strähnen verwendet werden diese zusammen mit dem Eigenhaar zu dem tollen Muster verarbeitet.
Einer der wichtigsten Faktoren ist die Zeit, denn als nicht geübte Friseurin würde man dafür c. 3 Stunden brauchen. Ein Profi benötigt fast eine Stunde das bedeutet das man die Termine frühzeitig buchen muss. Zum einen da der Andrang bei den Friseuren groß ist zum anderen das man rechtzeitig zum Start des Tages in der Regel 11 Uhr komplett fertig ist und dazu gehört ja nicht nur die Frisur sondern auch noch das Kleid. Anders als man erwarten würde ist es einfacher den Teil am Hinterkopf selber zu flechten als ein hinteres „Fertigteil“ anzubringen.
Zu Beginn werden die Haar im Pony bis circa auf Ohrhöhe mit viel Gel eingerieben. Denn je mehr Gel enthalten ist um so besser gelingt das Ergebnis. Danach zieht man einen Scheitel in der Mitte und kämmt die Haare glatt auf die beiden Seiten. Man zieht nochmals eine Linie bis zur Mitte der Ohren. Der Rest der Haare wird hinten zu einem Pferdeschwanz gebunden.
Die Höhe des Pferdeschwanzes ist sehr wichtig denn darauf kommt die "Peineta" der Kamm. Welcher weder zu hoch noch zu tief sitzen darf.
Die separaten Strähnen die wir vorne haben werden um ihre Achsen gerollt und mittig über das Ohr an den hinten bestehenden Pferdeschwanz geknotet. An diesen werden später die Runden Haarseitenteile befestigt und die kleineren Kämme eingefügt.
Wichtig dabei ist, dass das Ohr so bedeckt ist das nur noch noch der Ohrring gesehen werden kann.
Nun beginnt man am Hinterkopf das schöne Fallera-Muster einzuflechten. Dazu benötigt man 2 Strähnen die man vorher bereits zu einem klassischen Zopf geflochten hat. Diese bilden am Ende die äußere Reihe der elipsenförmigen Frisur.
Hinten werden dann noch 2 schön dekorierte Stäbe hinein gesteckt. Zum Aufbau der Frisur wird einer dieser Stäbe mittig zwischen Kopf und Pferdeschwanz gesteckt. Das ist die Basis der Frisur.
Rund um diese Nadel wird nun das gesamte Gebilde geflochten. Zum Schluss werde dann die Haarseitenteile / Rollen angebracht und die dazugehörigen Kämme eingesteckt.
Fallera Verwandlung Schritt 2 das Kleid
Beim Kleiderstil hat man man mehr Freiheiten es geht hier um die Farben oder Muster des 18. und 19. Jahrhundert, aber eine gewisse Etikette muss trotzdem sein.
Die Kosten für solch ein Kleid liegen bei 600 € aufwärts. Wenn man das z.B. im Ausverkauf, ja Sie haben richtig gehört – jetzt in der Zeit nach den Fallas werden die Stoffe im Ausverkauf angeboten erwirbt dann kann man für rund 200 € den Stoff für ein Kleid bekommen dazu das nähen mit rund 400 €, je nach Modell.
Wichtig ist am Tag des Blumenopfers der „Ofrenda de Flores“ an die Schutzheilige nur mit langen Ärmeln am Umzug teilgenommen werden darf ( Ellenbogen müssen bedeckt sein ).
Wenn man also nur ein Oberteil anfertigen lässt gilt dies zu berücksichtigen. Wenn man Glück hat ergattert man ein Second Hand Kleid für rund 300 €.
Fallera – Was muss und was nicht ?
Benötigt wird ein Rock, ein Reifrock ( speziell für die Fallas aus Spezialgeschäft ) und ein Oberteil. Dazu die passenden Schuhe mit dem Stoff des Kleides überzogen. Eine Schürze aus Kant wenn diese nicht bereits am Rock angenäht ist. Alles weitere sieht man auf den ersten Blick nicht … aber gehört eben dazu.
Das Ankleiden beginnt mit den Strumpfhosen oder knielangen Strümpfen aus Baumwolle oder Kunststoff ( c. 30 € ) oder Seide ( ab 90 € ) in schönen Mustern gehäkelt.
Darüber kommt der „Pololo“ soweit zur Unterwäsche bestehend aus einem aus Leinen oder Baumwolle gefertigten Kurzarmhemd mit Stickereien, Schleifchen oder Kant und eine dazu passende knielange Hose.
Über den „Pololo“ kommt der Reifrock der sogenannte „ahuecador“. Dessen Aufgabe ist es dem ganzen Volumen zu geben und dieser wird in speziellen Läden für die Fallas vertrieben. Der Rock darüber wiegt je nach Ausführung zwischen 5 und 10 kg je nach Stoff und Länge des Kleides muss dieser ja auch stabil genug sein. Er soll weit abstehen und abrunden, je weiter desto besser.
Über den Reifrock zieht man den „enagüa“ den Unterrock ebenfalls aus Baumwolle oder Leinen. Auch dieser ist schön bestickt oder mit Kant genäht und enthält einen wichtigen Bestandteil eine darauf gestickte Tasche in der während der Fallas das Handy, die Zigaretten oder das Portemonnaie verschwinden. Soweit so gut mit den Traditionen aber bei den aufgeführten Dingen hört auch bei den Spaniern der Spass auf. Um an diese Tasche zu kommen müssen die Damen dann den Rock heben.
Je nachdem welche Art oder Modell Sie haben ziehen Sie dann den Rock oder das Oberteil an. Das langärmlige Oberteil kommt über den Rock, das kurzärmlige darunter.
Über dem Rock wird nun die Schürze angebracht und hinter dem Rücken mit einer Schleife gebunden. Andere Modelle haben die Schürze wie vorher bereits erwähnt am Rock angenäht und benötigen das daher nicht.
Fallera – Accessoires :
Da die Teilnahme bei den Fallas ja in der Regel keine einmalige Sache ist, haben die Frauen im Normalfall einen Rock und 2 dazu passende Oberteile:
Ein kurzärmliges mit feinem Kant aus dem selben Stoff wie der Rock sowie ein langärmliges, einfarbiges Oberteil.
Zum Kleid benötigen die Falleras noch die passenden Accessoires „aderezos“, die Haarkämme „peinetas“ und den Schmuck ( Kette )
Las peinetas sind die Haarkämme – ein großer für den Hinterkopf sowie die beiden kleinen für die Seiten ( ab 200 € ). El aderezo besteht aus den Nadeln für die Frisur ( 4 Stück ) kleiner Nadeln für die Seitenteile ( 4 Stück ) eine Broche fürs Dekolltè und Ohrringe ( ab 200 € ). Dazu trägt man meistens noch die passende Kette und Armband.
Bei der Ofrenda sprich der Blumengabe für die Schutzheilige wird oft noch ein Anhänger in Kreuzform getragen mit einer dünnen Schleife in Farbe des Kleides. ( c. 15 € )
Zum befestigen der Schärpe wird noch ein Stecknadel benötigt ( ab 6 € ) und wenn man am Tag des Blumenopfers mitläuft wird noch eine „Mantilla“ ein langes Kopftuch aus sehr feinem Stoff oder Seide benötigt. Dies wird an den Haaren mit einer dafür geeigneten Brosche befestigt ( Mantillas ab 80 €, Broschen ab 10 € ). Die Mantilla muss weiss oder naturell sein. Nur Mädchen oder Frauen die bereits einmal den Titel Fallera Mayor Infantil oder Fallera Mayor getragen haben, dürfen eine schwarze Mantilla tragen. Nebenbei erwähnt ist das ein erheblich teurerer Spaß, denn die Fallera Mayors haben die anderen Mitglieder ihres Casal Fallers sowie die anderen Falleras Mayors der anderen örtlichen Casal Fallers zum Essen und oder anderen Annehmlichkeiten einzuladen so das der Kostenpunkt einer Saison ab ungefähr 5000 € beginnt. Abgesehen davon kann nur eine Frau Fallera Mayor werden die ab Geburt Mitglied in einem Casal Fallers ist. Allerdings können diese Missgeschicke hier,wie überall anders auf der Welt, korrigiert werden wenn der Preis stimmt. Nach hinten kann der Schuss mit dem bekleiden des Amtes der Fallera
Mayor losgehen wen sich im Folgejahr keine neue Interessentin findet. Denn dann ist man verpflichtet den Spass ein weiteres Jahr zu finanzieren.
Ach ja zurück zum Ankleiden für die "Ofrenda de Flores" fehlen noch die passenden Handschuhe und das Kopftuch und fertig ist die Fallera.